2 Wochen vor Ostern unternahmen wir unsere 1.Wohnmobiltour des Jahres. Wir wollten eigentlich nach Holland zur Tulpenblüte, dann eventuell bei den Purpurreihern in Ameide vorbeischauen, aber aufgrund eines Tipps entschlossen wir uns, am Montag zur 500km entfernten einzigen Population der Purpurreiher Deutschlands in der Wagbachniederung zu fahren.
Das Wetter wurde zunehmend schöner, und es wurde auch deutlich wärmer. In der Nähe von Karlsruhe hatten wir tatsächlich 20°, und die Natur war deutlich weiter entwickelt als bei uns.
Im Laufe des frühen Nachmittags erreichten wir den Parkplatz bei der Wallfahrtskirche in Waghäusel.
Für eine Übernachtung war es uns hier zu laut, denn die direkt am Parkplatz entlanggehende Landstraße war stark befahren, führte sie doch zur B 36 .Aber um zu den Purpurreihern zu gelangen lag der Parkplatz ideal. Also machten wir uns zu Fuß auf in die Wagbachniederung.
Schnell fanden wir auch die Brutplätze der Purpurreiher und waren sehr überrascht, ihnen so nahe zu kommen. Da war es in Holland doch deutlich schlechter, denn man sah sie dort nur in der Schilfbereich einfliegen. Also eine gute Entscheidung hierher zu fahren. Vielen Dank an Thorsten für den Tipp.
Bald standen wir im absoluten Gegenlicht und suchten uns deshalb einen anderen Platz, von dem man auch gut zwischen den Büschen und Bäumen gut zwischendurch fotografieren konnten.
Gegen Abend bekamen wir Hunger, außerdem musste noch ein Übernachtungsplatz gesucht werden. Aufgrund der guten Vorbereitung…Eigenlob stinkt, ich weiß…fanden wir ihn am Erlichsee auf dem großen Parkplatz . Nachdem sämtliche Hundebesitzer der Umgebung mit ihren Hunden Gassi gegangen waren, wurde es auf dem Parkplatz auch ruhiger.
Am nächsten Morgen starteten wir vom Kirchenparkplatz mit den Fahrrädern. Hans fuhr die bereits bekannte Strecke mit dem Hundeanhänger hinten dran, und ich fuhr außen rum, zunächst auf Asphalt, dann musste ich mit dem schweren E-Bike einen Hügel runter( nix für mich, aber ich habs geschafft)anschließend auf dem grasbewachsenen ,sehr holprigen Weg weiter bis zu den Purpurreihern. Dort verbrachten wir sowohl den Vor- als auch Nachmittag, zwischendurch wurde im Wohnmobil gegessen.
Auch ein Besucher überraschte uns.Da fehlen aber noch ein paar Fotos.
Nach einer weiteren Übernachtung auf dem Parkplatz am Erlichsee entschlossen wir uns, Richtung Holland aufzubrechen, um die Tulpenblüte zu erleben.
Am späten Nachmittag erreichten wir Aachen und übernachteten auf dem Stellplatz in der Nähe des Kurparks.Er wird erwähnt in der Broschüre von TopPlatz. An der Menge des Sanitärbereichs mit jeweils einer Toilette und Dusche pro Geschlecht muss aber noch gearbeitet werden…finde ich. Da haben wir z.B. Eckernförde mit einem vorbildlichen Sanitärhaus in viel besserer Erinnerung .Aber gut, jedes Womo führt sowas ja mit sich. Leckeres Essen gab es bei einem Italiener im Ort.
Am nächsten Tag ging es dann nach Holland. Aber zu unserer Enttäuschung…sie kam aber nicht ganz unvorbereitet… waren die viele Tulpenfelder noch nicht zur Blüte bereit. Das würde wohl mindestens noch 10 Tage dauern. Nur die Hyazinthen waren am Blühen.
Der eine Campingplatz hatte grad noch einen Stellplatz nur für eine Nacht frei, der nächste…naja, man muss auch mal nein sagen können. Deshalb fuhren wir in die Nähe des Ijsselmeers .
Unterwegs kreuzten Flugzeuge unseren Weg.
In Slootdorp betreibt Sandra Munster Niesten mit ihrem Mann eine „Tulpenfabrik“ und bietet zugleich ein paar Stellplätze an.
Wenn die Tulpen blühen…auch hier gab es nur einige frühblühende Sorten… muss es toll aussehen. Einen Eindruck bekommt man hier.
Am nächsten Vormittag führte sie uns sogar durch die beeindruckenden Anlagen.
Noch ein paar Tulpenfotos.
Dann kauften wir uns frisch gelegte Eier und machten uns auf zum nächsten Ziel, nämlich ins Kehdinger Land. Auch hier waren wir viel zu früh dran, denn von der Apfel-und Kirschblüte war nichts zu sehen. Ein paar winzige grüne Blättchen trieben gerade aus.
Nachdem wir vom Stellplatz in Krummendeich Abstand genommen haben…ein Nachbar musste gerade Gartenabfälle verbrennen, und der Rauch zog geradewegs über den Stellplatz…landeten wir auf dem Parkplatz am Sperrwerk der Oste in Balje. Wenn ab 18 Uhr die Brücke hochgeklappt ist, wird es dort bis auf einige verirrte Autofahrer auch ruhig, und man hat einen schönen Blick über die Oste hin zur Nordsee, wo man auch vorbeiziehende Schiffe beobachten kann, am Besten vom Schleusenhäuschen aus.
Besonders beeindruckend aber waren die riesigen Schwärme der Nonnengänse, die hier überwintern. Teilweise konnte man die Schiffe nicht mehr erkennen, wenn ein Schwarm aufgestiegen war.
Nach 2 Tagen mussten wir dann entsorgen und fuhren zum Stellplatz Neuhaus mit Blick auf die Oste.
Als dann allerdings der Nachbar versuchte, seinen Grill mit Schnellanzünder in Gang zu bringen und der stinkende Qualm zu uns rüber zog, verließen wir diesen Platz und fuhren wieder zum Sperrwerk.
Am nächsten Tag fuhren wir zunächst einkaufen und anschließend zum Stellplatz Drochtersen-Krautsand. Der vielbeschriebene Elbblick…nun ja, das Foto sagt alles. Da wurde seit Jahren keine Heckenschere mehr eingesetzt. Da wir die einzigen Wohnmobilisten waren, konnten wir uns die beste Ecke mit winzigen Blick Richtung Elbe auswählen.
Bei schönem Wetter kann man gut am Strand sitzen, aber wir hatten ordentlich Sturm und ab und zu Regenschauer…die Einheimischen würden sagen“Wind“. Aber Windstärke 5-7 ist bei mir Sturm. So blieb es bei einer Übernachtung, und am nächsten Tag ging es heimwärts, und nach knapp 3 Stunden Landstraße kamen wir heil zuhause an.